Die Reise zum Rand der Welt
Faszination Universum mit Harald Lesch
Die Weiten des Universums scheinen grenzenlos. Die Unendlichkeit k?nnen wir mit unserem Verstand nicht erfassen. Gibt es vielleicht doch eine Grenze? Harald Lesch wagt den Blick zum Rand der Welt.
Seit der Antike versuchen Forscher, die Grenzen unserer Welt auszuloten. Auch wenn wir nicht beliebig weit reisen k?nnen – unserem Forscherdrang sind keine Grenzen gesetzt. Moderne Teleskope blicken so tief ins Universum wie nie zuvor. Was zeigen sie vom Rand der Welt?
Voyager 1 und 2: die weiteste Reise
Nur wenige von Menschen gebaute Objekte stie?en bisher so weit ins All vor wie die?Sonden Voyager 1 und 2: Die Zwillingssonden haben den?interstellaren Raum?erreicht und noch immer senden sie regelm??ig Daten zur Erde. Diese weite Reise hatten die Entwickler selbst nicht vorgesehen. Im Sp?tsommer 1977 starteten beide Voyager-Sonden. Um m?glichst viele Daten im Planetensystem zu gewinnen, lenkte man sie auf verschiedene Routen. Voyager 2 wurde in Richtung Jupiter und dann zu den weiter entfernten Planeten dirigiert, ausgestattet mit den besten verfügbaren Kameras. Die hochaufgel?sten?Bilder von Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun?übertrafen die Erwartungen der Forscher und enthüllten hochinteressante Details. 1989 erreichte Voyager 2 Neptun, rund 4,5 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt – H?hepunkt der Mission.
Doch Voyager 2 reiste weiter – mit abgeschalteter Kamera. Seine Messinstrumente lieferten auch?jenseits des Planetensystems?Hinweise für die Forscher: Der?Sonnenwind, ein Strom aus elektrisch geladenen Teilchen, ist Milliarden Kilometer von der Erde entfernt noch messbar. Die Reichweite dieser Sonnenteilchen beschreibt die Heliosph?re. Das Ziel der Forscher: mithilfe Voyagers Teilchendetektoren herausfinden, wie gro? dieser vom Sonnenwind beeinflusste Raum ist. Ende 2018 zeigten die Messinstrumente einen abrupten, radikalen Abfall der Sonnenwindteilchen. Der Beweis für die Forscher, dass die?Grenze der Heliosph?re?erreicht war. Fast 17 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt trat der Sp?her in den interstellaren Raum. Die Heliosph?re stellte sich somit als sehr viel gr??er heraus, als die Forscher ursprünglich angenommen hatten. Nun sind die technischen M?glichkeiten aber bald ausgereizt, die Stromversorgung wird in den n?chsten Jahren versiegen, und der Kontakt zur Erde damit enden. Die Voyagers werden zwar weiterfliegen, in circa 30.000 Jahren in den Einflussbereich des n?chsten Sterns gelangen – doch wir werden davon nichts mehr mitbekommen.
Bildquelle: CTL Films
Quelle: ZDF